Schulalltag in Zeiten von SARS-CoV-2

Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Corona Virus nun auch in Deutschland und der damit verbundenen Unsicherheit, ist es  für Sie gegebenenfalls interessant zu erfahren, wie es den chinesischen Schülern geht, die deutsche Internatsschulen besuchen.

Um auch die besorgten Eltern in China regelmäßig über ihre Kinder hier informieren zu können, stehen wir in stetigem Kontakt mit den mit uns zusammen arbeitenden Internatsschulen. Wir erhalten regelmäßig Elternbriefe mit Updates, die wir übersetzen und an die Eltern weiter leiten. Das Ernst-Kalkuhl-Internat in Bonn zeigte sich zum Beispiel von Anfang an besonders kommunikativ aber auch der ausführliche, direkt an die chinesischen Eltern gerichtete Brief des Schulleiters der Stiftung Louisenlund, Herr Rössner, zum Beispiel, hat im Elternkreis große Rührung und eine gewisse Beruhigung hervorgerufen.

Durch den Austausch wissen wir immer, welche Internatsschulen welche Maßnahmen zum Schutz gegen den Virus ergriffen haben.

Die Schulen, an die wir unsere Schüler vermitteln, haben sich alle bereit erklärt, ihre Internatsräume auch über die Schulschließungen hinaus offen zu halten, sodass Schüler aus dem Ausland, die nicht in ihre Heimatländer zurück können, sich dort aufhalten und betreut werden können. Dies gilt auch über die kommenden Osterferien. Obwohl dies das erste Mal ist, haben sich z.B. auch das Gymnasium mit Internat Hohenschwangau und das Collegium Augustinianum Gaesdonck zu diesem Schritt bereit erklärt und lassen ihre Internate über die Ferien offen.

Bisher hat sich an keiner Schule ein Schüler mit dem SARS-CoV-2 Erreger infiziert, dies soll auch so bleiben, deshalb müssen die Schüler die strengen Auflagen der jeweiligen Schulen beachten.

Den Schülern aus Stift Neuzelle zum Beispiel ist es untersagt, den örtlichen Supermarkt aufzusuchen, weil dort die Ansteckungsgefahr am größten erscheint. Die Einkäufe werden von den Erziehern getätigt. Über den Tag hinweg können sich die Schüler über die offenen Unterrichtsräume verteilen, überall gelten strenge Abstandsregeln und Türklinken, Tische etc. werden mehrmals täglich desinfiziert.

So wie das Collegium Augustinianum Gaesdonck betont, müssen die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen streng eingehalten werden. Dort kommen zum Beispiel die Angestellten für Reinigung, Küche und Handwerk mit den verbliebenen Schülern nicht in Kontakt. Bei der Essensausgabe gibt es markierte Sicherheitsabstände und eine mit Plexiglas geschützte Ausgabe. Auch die Handhygiene wird von allen gefordert und kontrolliert.

So wie der Leiter aus Bad Sachsa schrieb, besteht in den Schulen Besuchsverbot und in den meisten dürfen die Schüler das Schulgelände nicht verlassen.

Obwohl die Schulen geschlossen sind, bekommen die Schüler Schulaufgaben und/oder Online-Unterricht. Schloss Neubeuern zum Beispiel war schon vor der Krise „papierlos“ und hat viele Unterrichtsinhalte digital aufbereitet. So war es für Lehrer und Schüler kein Problem, ohne Unterbrechung Online-Unterricht anzubieten.

Aber auch die Lehrkräfte an Schulen wie der Stiftung Louisenlund stellten sich der Herausforderung des digitalen Lehrens und Lernens und meisterten sie mit Bravour, großem individuellen Engagement und vielfältiger Kreativität.

Der Birklehof berichtet regelmäßig auf seinem Schulblog vom Leben in der selbst auferlegten Quarantäne, vom Unterricht auf Online-Kanälen und in Form von Haus- und Projektarbeiten. So wie in den anderen Schulen auch, haben die Birklehof-Schüler feste Zeiten, in denen sie sich mit den Lerninhalten auseinander setzen sollen. Während dieser Zeiten sind die jeweiligen Fachlehrer online oder per Telefon erreichbar.

Auch Schule Schloss Stein betont, wie sinnvoll es ist, in dieser Ausnahmesituation einem festen Tages- und Unterrichtsplan zu folgen.

Natürlich wird in diesen Zeiten den Schüler viel Selbstdisziplin abverlangt, was das Lernen und (und auch den Sozialkontakt) angeht. Aber die Schulen, wie Schloss-Schule Kirchberg, betonen, wie begeistert sie von der außerordentlichen Flexibilität und Eigenmotivation von Schülern wie auch Lehrkräften und Betreuern sind. Die Lehrer schicken täglich Aufgaben und Lernmaterialien und stehen mindestens zwischen 8 und 12 Uhr jeden Tag für Fragen zur Verfügung.

Ebenso wird sich um das Freizeitprogramm gekümmert, sodass die Schüler ihre gewohnte Routine nicht ganz aufgeben müssen und sie beschäftigt bleiben. In Schloss Salem wird zum Beispiel Bogenschießen, Hundespaziergänge, Badminton, Volleyball, Fußball, Werken in der Schreinerei, Modellbau, Ballett, Hip Hop und Gitarre spielen angeboten.

Auch die Schüler der Schule Marienau powern sich bei Bootsrennen, Spielen und Grillen am Teich aus.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Kollegen weiterhin viel Gesundheit und ein frohes Osterfest!